Montag, 30. November 2015

Ja spinn ich?

Seit ein paar Tagen wohnt eine kleine Minispinne bei mir im Schlafzimmer. 
Sie ist winzig. 
Ihr Territorium ist die Zimmerdecke.
Vom Bett aus beobachte ich sie, wenn sie kopfüber lange Wanderungen über die Ödnis meiner Zimmerdecke unternimmt. 

Ein kleiner, schwarzer, wandernder Punkt. 

Ich versuch ja manchmal, mich in so ein Tier hineinzuversetzen, 

was natürlich gar nicht geht, aber trotzdem versuche ich mir vorzustellen, wie das wohl für so eine Winzspinne sein muss, kopfüber auf meiner Zimmerdecke umherzuwandern. Welch eine weiße, karge Wüste das doch für sie sein muss. 
Warum fällt sie da nicht runter? 
Sieht sie mich?
Denkt sie vielleicht: Mann, jeden Tag liegt da oben so eine Bekloppte kopfüber im Bett. 

Warum fällt die da nicht runter? 

Irgendwie scheint die Spinne es super zu finden, hier zu sein, denn ich beobachte sie ja wie gesagt schon seit mehreren Tagen. Sie könnte ja woanders hin gehen. Aber sie bleibt. 


Einmal wollte ich sie mit einem Glas fangen und ihr die Freiheit schenken.
Aber dann zog ich es vor, nicht einzuschreiten.
Wer weiß, vielleicht werfe ich sie geradewegs ins Verderben und sie muss Höllenqualen erleiden, wenn ich sie aus dem Fenster werfe.
Vielleicht wird sie auch von einer Amsel verspeist, kaum dass sie gelandet ist. Oder sie trifft auf einen alten Kumpel, mit dem sie Streit hatte und vor dem sie schließlich in mein Schlafzimmer geflüchtet ist. 


Ach was mach ich mir Gedanken über dieses kleine Spinnentier?
Vielleicht seilt sie sich ja eines Tages direkt über meinem Kopf ab und fragt mich, warum ich eigentlich Tag für Tag hier im Bett liege und sie beobachte.  


Spinn ich???!!!


Belangloses Zeug zu schreiben kann ja manchmal so entspannend sein. ;-)

PS: Inzwischen sind mehr als 2 Wochen vergangen und die Winzspinne lebt immer noch bei mir. Jeden Tag wandert sie in meinem Schlafzimmer umher. Manchmal seh ich sie nicht, dann denk ich, sie ist weg. Ich vermisse sie dann direkt ein wenig.
Aber aufeinmal taucht sie irgendwo wieder auf. :-) 

Gerade heute z.B. entdeckte ich sie direkt über mir an der Decke, als ich Gymnastik machte. Aufeinmal seilte sie sich direkt vor mir ab und blieb eine Weile in Augenhöhe hängen, um sich dann irgendwann ganz abzuseilen. Ich sagte ihr, dass das jetz aber schon ein bisschen leichtsinnig von ihr sei, sich auf dem Boden niederzulassen. Wollte nämlich in Kürze das Bett frisch beziehen und da kann ich doch nicht dauernd aufpassen, dass ich sie nicht irgendwo zertrete. Als hätte sie das verstanden, machte sie sich auf den Weg und verschwand unterm Kleiderschrank. Witziges Tierchen. :-)

© Text und Bild von Petra Illenseer


Montag, 2. November 2015

Nachrichtenabstinenz

Mein "Ego" will sich sich mal wieder mitteilen! 
Ich hab jetzt seit Tagen, fast Wochen keine Nachrichten mehr gehört oder gesehen.
Mir ging es recht gut damit.
Heute nun gerate ich doch "zufällig" in eine Nachrichtensendung.
Was hör und seh ich?
Flüchtlingsproblematik - Ach?

Das war aber auch wirklich überhaupt nicht abzusehen, dass das mal zu Problemen führen könnte, wenn so viele Flüchtlinge ins Land kommen.
Flugzeugabsturz! Kinder waren an Bord...
Es wird ein Bild von einem auf der Erde liegenden Puppenkopf gezeigt.
Und dann noch ein Bericht über "multiresistente Keime in Lebensmitteln"... 

Da hat´s mir doch direkt schon wieder gereicht! 
Mir geht´s auch so schon scheiße, da brauch ich nicht auch noch NACHRICHTEN!

Nennt mich ignorant...
Aber ich seh nach wie vor nicht ein, wozu es gut sein soll, mich 
mit Negativmeldungen zuzudröhnen. 

Nachrichten verbreiten Angst.
Menschen, die Angst haben, lassen sich besser manipulieren und kontrollieren.

Glückwunsch!

Danke. 
Kein Bedarf.

Es werden Bilder gezeigt, von denen du nicht mal wissen kannst, ob sie nicht manipuliert sind oder nicht.

Was hat die Welt davon, wenn ich mich scheiße fühle, weil ich zuviele 

"schlechte" Nachrichten seh?
Ist euch schon mal aufgefallen, dass Nachrichten irgendwie NIE was Motivierendes, Inspirierendes oder Positives zu berichten haben?!  

Warum gebt ihr euch das dann?
Damit ihr "informiert" seid?

Träumt weiter!

Alles Liebe <3 


© Text von Petra Illenseer

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Ich liege und schlafe

Ich weißt nicht warum, aber diese Worte lösen bei mir irgendwie so einen inneren Frieden aus. 
Als ich diese Worte neulich auf einem Grabstein las, musste ich einfach innehalten. 


Erst jetzt habe ich in Erfahrung gebracht, dass es sich dabei wohl um ein Zitat aus der Bibel handelt.

"Ich liege und schlafe ganz mit Frieden, denn allein du, Herr, hilfst mir, dass ich hier sicher wohne."

Wie auch immer...

Liegen und schlafen, das tun wir doch alle gerne.
Falling asleep... In den Schlaf fallen.
In dieses süße Nichts eintauchen.
Jede Nacht. 

Herrlich.
Und wenn man stirbt, dann muss das wohl genauso sein.
Man taucht einfach in dieses Nichts ein, mit dem Unterschied, dass man eben morgens nicht mehr wach wird.
Aber das kann einem dann ja auch egal sein. ;-)

Ich werde manchmal gefragt, ob ich an ein Leben nach dem Tod glaube. 
Ich glaube ja kaum an ein Leben VOR dem Tod! ;-)))
Nein, aber ernsthaft: Vor einigen Jahren noch war ich völlig überzeugt davon, dass es sowas wie ein Leben nach dem Tod oder Wiedergeburt gibt. Diese Überzeugung ist von mir gegangen. - Gestorben!
Wie so viele andere Überzeugungen auch. 

z.B. der Glaube an den Osterhasen und das Christkind. 
Der Verstand kann einfach nicht glauben, dass es irgendwann aus ist und dann erfindet er irgendwelche Geschichten... quasi um seinen Fortbestand zu sichern. 
Netter Versuch. :) 
Wenn ich sterbe, dann ist da NICHTS. 
Was soll denn da sein? 
Bevor es mich gab, war da ja auch NICHTS und soweit ich mich erinnere, hatte ich nicht das geringste Problem damit!
:-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) 


© Text und Bild von Petra Illenseer

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Virtueller Spaziergang


Ich war wieder unterwegs auf dem Westfriedhof. 
Lust auf einen virtuellen Spaziergang durch meine Bilderwelten? 


:-) 











© Bilder von Petra Illenseer

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Von Prinzessinnen und Würmern ;-)


Ich geh ja immer so gerne auf dem Westfriedhof spazieren. 
Ich mag Friedhöfe, die führen mir immer so schön vor Augen, 
wo wir letztlich alle enden. 
Egal wie reich. 
Egal wie berühmt.
Egal wie viele Facebook-Likes.
Egal wie viele Follower auf Twitter oder Instagram...
Am Ende verrotten alle. 

Sogar Prinzessin Soraya tat dies. 
Ob die Würmer gemerkt haben, dass sie eine Prinzessin verspeisen?

;-)


© Text und Bilder von Petra Illenseer









Montag, 12. Oktober 2015

Facebookbefreit - I LIKE! :-)

Heute hab ich nun endlich meinen Facebook-Account deaktiviert. 
Vermutlich merkt´s eh keiner.
Fühle mich von Facebook mittlerweile förmlich gehirngewaschen. 
Ständig werden mir irgendwelche Dinge gezeigt, die mich auf die ein- oder andere Weise beeinflussen. DON´T LIKE! 

Facebook weiß natürlich auch ganz genau, was und wo ich zuletzt online bestellte, oder wonach in zumindest gesucht habe. Dann erscheinen irgendwelche dazu passenden Werbeanzeigen und ich fühle mich direkt ein wenig gestalkt.
Gut, bist du im Internet unterwegs, hinterlässt du Spuren, da kannst du gar nix machen. Da kannst du deinen Cache noch so oft löschen, das nützt ja nix.
Das Netz merkt sich alles.
Vermutlich finden das jede Menge Leute auch noch geil, dass Facebook ihnen ein ganz ähnliches oder fast noch besseres Oberteil vorschlägt, als das, nach dem sie neulich gesucht haben.
Gratulation!
Sie haben euch gekriegt!

Nein danke, ich hab keinen Bock mehr auf diese Form von Manipulation.
Zu viel gefacebooke löst bei mir dieselben Symptome aus, wie zu viel Radio oder Fernsehen. Ständig bekommt man unterschwellig oder auch ganz offensichtlich irgendwelche Botschaften vermittelt... 
Komme mir manchmal vor wie unter Hypnose. 
Brauch ich das?
NEIN! 

Facebook weiß mehr über mich als meine eigenen Eltern!
Es weiß Dinge, die ich normalerweise nur meiner besten Freundin erzähle. 

Das muss ein Ende haben!

Bezeichnend ist ja auch, dass man beim Deaktivieren seines Accounts nochmal auf gewisse Hürden stößt. Sie machen es dir nicht so leicht, wollen wissen, warum du gehst und am liebsten noch wohin!!!
Wenn du z.B. auswählst, dass du nur vorübergehend weg gehst und wieder kommst, dann wollen sie, dass du ihnen sagst, für wie lange du wegbleiben willst und ab wann sie dein Konto wieder aktivieren dürfen. 
Hallo???!!! Ich mein, das haben damals schon meine Eltern nicht geschafft, solche Informationen aus mir herauszupressen! 

Das allein wäre eigentlich schon ein Grund, den Account ganz zu löschen.
Aber man hängt irgendwie an all seinen grandios geistreichen Postings, den wunderbaren Bildern, man will sich quasi nicht einfach ganz auslöschen. Das käme ja fast einem Suizid gleich! 
Ach ja und dann zeigen sie dir vor der Deaktivierung noch ein paar deiner "Freunde" und drüber steht, dass die dich alle vermissen würden!
Ich schwör: Du kommst dir vor, wie auf deiner eigenen Beerdigung! 
Dabei willst du einfach nur dein Facebook-Konto deaktivieren!

Ach Leute, was soll ich sagen?

Ich fühle mich echt befreit!

Jawohl BEFREIT!!! 

Wenn du den Kontakt mit mir willst, schau einfach mal von deinem Smartphone hoch, vielleicht steh ich direkt vor dir und du merkst es gar nicht! 

:D 

PS: Natürlich gab es auch wirklich wunderbare Momente in Facebook! Ich will jetzt nicht alles nur Schlechtreden! :-) 

© Text und Bild von Petra Illenseer

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Letter to my virtual friend Giorgio

dearest virtual friend, 

don´t know, if you really want to read from me, 
fed up as you are.
anyway i write. 
maybe therapeutic writing too, who knows. 

i read also your sharing at IML..
thank you for sharing that with me.

don´t know what to say.
life is nothing to be understood, 
but yet, understanding will arise sometimes.
seems like that.
i don´t know even that. 
i know nothing.
all i can say is:
i exist.
all else is a story.
we are all broken.
we all have our traumas. 
more or less. 

panic-attacks - i had lots of them. 
no fun. felt like dying and going to hell forever. 
the only way out was THROUGH.
to be with it, 
breathe, 
watch and see, that there is actually NOTHING. 
maybe mind fears that "nothingness" so much, 
that it produces panic-attacks. 
mind doesn´t want to be NOTHING.
but maybe that is just another theory.
an explanation for something that cannot be explained. 

and yes friend, i´m ARROGANT sometimes.
definetely.
and i´m a pretender. 
a cheater, 
a lier, 
a sinner and a saint...
i am all and nothing.
we all are all and nothing.
we are arrogant motherfuckers and 
lovers and haters, enemies and friends... 
we are cruel and innocent at the same time. 
everything we see in the "other" person, no matter what, 
we have that attribute too, otherwise we couldn´t see it in the other person. 

okay... maybe that was another theory...
i collected a lot of them during my lifetime. ;-)

but who or what really lives this life?
is there really a "you" that is in control of "your" thoughts and feelings? 
and would this "you" ever have an unhappy thought or feeling if there was a "you" that has the control?
so who is under control?
who thinks?
and who is it, that is aware of the thoughts?

sorry friend, i hope it doesn´t sound too confusing!

YES friend, maybe you need help.
we all do.
no shame to ask for it. 
i´m not an therapist. 

maybe it would help
to seriously ask yourself during the day:
1. how do i FEEL?
2. what do i NEED now? (really need!)
3. what can i do, to get it?

okay, maybe that´s bullshit, 
but for me it is good sometimes just not to forget to take care of myself.
if no-one does 
(io)
have to to it.

and don´t feel terrified if strange thoughts arise after you question yourself, what you really NEED.
maybe the answer is: "i NEED to kill my mother..."
if you can totally allow that thought, you don´t have to kill her in reality. 
(by the way: i know you LOVE your mother.)

oh friend, maybe that sounds annoying and boring and insane and like bullshit... for you. 
but that´s what is coming up here.

this life is not personal.
but we take it personal. 
everything. 
even the weather.
yesterday i went home with my bike and it started to rain. 
heavy rain and i had to ride for about another 30 minutes.
okay i had a waterproof jacket but my trousers were soaked!  
and while i was riding home i could 
watch the thoughts that came up 
and i could see, that we tend to take EVERYTHING PERSONAL. 
even the weather.
"the rain is my enemy and it´s against me."
well, but after all it´s just rain and it´s there for everyone 
not only for ME! ;-)))
isn´t it strange, that we take everything personal?
and so we are suffering all the time.
i know that doesn´t help you, friend.
but i didn´t promise you to help you.
no promise, you know!
all i can do is to share what arises here. 
in this moment.
nothing else.
bye for now! 

take care gorgeous! 

<3

Brief an meinen virtuellen Freund Giorgio

Liebster virtueller Freund, 

ich weiß nicht, ob du wirklich von mir lesen willst, 
angefressen wie du bist... 
aber ich schreibe.
Vielleicht ist es auch so eine Art "Therapeutisches Schreiben", wer weiß...

Ich weiß nicht, was ich sagen soll. 

Das Leben ist nichts, das man verstehen könnte.
Dennoch taucht "Verstehen" manchmal einfach auf.
So scheint es zumindest. 

Aber nicht mal DAS weiß ich.
Ich weiß gar nichts. 

Alles, was ich sagen kann ist, 
dass ich existiere. 
Alles andere ist eine Geschichte. 

Wir sind alle gebrochen. 
Wir haben alle unsere Traumata.
Mehr oder weniger. 


Panik-Attacken...
...ich hatte viele.
Kein Spaß...

...es fühlte sich an, wie Sterben und für immer in die Hölle zu gehen.
Der einzige Weg heraus, war DURCH zu gehen.
Mit dem zu sein, was ist.

Atmen...
beobachten und sehen... 
...dass da eigentlich NICHTS ist. 
Vielleicht fürchtet der Verstand das NICHTS so sehr, 
dass er Panik-Attacken produziert.
Der Verstand will nicht NICHTS sein. 

Aber vielleicht ist das auch nur eine weitere Theorie,
Eine Erklärung für etwas, dass sich nicht erklären lässt. 


Und ja Freund, ich bin ARROGANT manchmal.
Definitiv.

Ich bin eine Angeberin.
Eine Schwindlerin.

Eine Lügnerin. 
Ich bin eine Sünderin und eine Heilige.
Ich bin Alles und Nichts.
Wir sind alle arrogante Motherfuckers.

Und Liebende und Hassende. 
Und Feinde und Freunde. 
Wir sind grausam und unschuldig zugleich. 
Alles, was wir in der anderen Person sehen, 
egal was, 
ist auch eine Eigenschaft von uns,
sonst könnten wir das in der anderen Person gar nicht sehen.

Okay, vielleicht ist das nur eine weitere Theorie.
Ich habe viele davon angesammelt im Laufe meines Lebens. ;-)



Aber wer oder was lebt dieses Leben?
Ist da wirklich ein "du", das die Kontrolle über "deine" Gedanken und Gefühle hat?
Und würde dieses "du" jemals unglückliche Gedanken oder Gefühle haben, wenn da wirklich ein "du" wäre, das die Kontrolle hat? 

Wer denkt? 
Und wer ist es, der sich der Gedanken bewusst ist?

Sorry Freund, ich hoffe, das klingt nicht zu verwirrend.

Ja mein Freund, vielleicht brauchst du Hilfe.
Die brauchen wir alle.
Es ist keine Schande, darum zu bitten.

Ich bin kein Therapeut.

Vielleicht würde es dir helfen, wenn du dir während des Tages öfter mal ernsthaft folgende 3 Fragen stellst: 

1. Wie fühle ich mich?
2. Was BRAUCHE ich jetzt? (Wirklich!) 
3. Was kann ich dafür tun, um es zu bekommen?

Okay, das mag scheiße klingen, aber für mich ist es manchmal hilfreich, mich daran zu erinnern, mich um mich zu kümmern.
Wenn es schon sonst niemand tut, 
dann muss ICH es tun!

Und erschrick nicht, wenn seltsame Gedanken auftauchen, nachdem du dir die Frage gestellt hast, was du WIRKLICH BRAUCHST.
Vielleicht kommt als Antwort: "Ich würde gerne meine Mutter umbringen!" 
Aber wenn du dir diesen Gedanken total erlauben kannst, dann wirst du deine Mutter nicht wirklich umbringen müssen.
(Und ganz nebenbei: Ich weiß, du LIEBST deine Mutter.)

Oh Freund, vielleicht hört sich das nervend oder langweilig oder krank und scheiße an für dich, 
aber es ist das, was hier eben gerade hoch kommt.

Diese Leben ist nicht "persönlich".
Aber wir nehmen es persönlich. 
ALLES!
Sogar das Wetter.
Gestern, als ich mit meinem Rad heim fuhr, 
fing es an zu regnen. 
Heftiger Regen und ich musste noch ca. 30 Minuten fahren.
Okay, ich hatte eine wasserfeste Jacke an, aber die Hose war jetzt schon durchnässt.
Und als ich so dahin fuhr, beobachtete ich die Gedanken, die auftauchten. 
Ich stellte fest, dass wir dazu neigen, ALLES persönlich zu nehmen. 
Sogar den Regen.
"Der Regen ist mein Feind und er ist gegen mich." -
Nun, am Ende regnet es aber für JEDEN, nicht nur für mich.
Ist es nicht seltsam, dass wir alles persönlich nehmen?
Und so leiden wir die ganze Zeit.


Ich weiß, das hilft dir nicht, Freund.
Aber ich habe dir nicht versprochen, zu helfen.
Kein Versprechen, das weißt du!
Alles, was ich tun kann ist, 
das hier zu teilen, was gerade bei mir hoch kommt.
in diesem Moment.
Sonst nichts.

Tschüss.

Pass auf dich auf, prächtiger Freund! 

<3 <3 <3
 

Mittwoch, 27. Mai 2015

Wahrheit ist

Eine Freundin legte mir mal wieder eindringlich so einen "Wahrheitsverkünder" ans Herz, den man unbedingt aufsuchen müsse und wenn es das Letzte ist, was man tut. Er sei ja so klar und die Wahrheit würde ihm förmlich aus allen Poren sickern, höchste Erwachensstufe... und bla bla bla, ihr wisst schon.
Das löste bei mir "höchste Alarmstufe" aus! Ich holte mal ganz tief Luft, schaute ihr direkt in die Augen und hörte mich laut und deutlich folgende Worte sagen: 

Wenn du wissen willst, was die WAHRHEIT ist, dann schau dich doch mal um! 
Was siehst du?
- Hier... Küche, Teller, Tassen... - Wahrheit
Ich fuchtelte mit den Händen in der Luft herum, klapperte mit den Tassen und Tellern die da herumstanden...
Was hörst du? -
Klappern und klirren... - Wahrheit
Der Gedanke, der gerade jetzt in dir aufsteigt - Wahrheit
Dass du mich jetzt anmaßend und arrogant findest - Wahrheit
Dass du nicht kapierst, warum ich jetzt so reagiere - Wahrheit
Deine überraschte Reaktion auf das was ich jetzt sage - Wahrheit
Die Worte die an dein Ohr dringen...
Die Emotion, die gerade in dir aufsteigt...
Wahrheit!

Wir sind umgeben von Wahrheit.
Hören, schmecken, sehen, riechen, atmen Wahrheit.
Die ganze Zeit!
Wir ertrinken fast in Wahrheit.
Es gibt überhaupt nichts außerhalb davon. Wie denn auch? 

Selbst wenn du eine Lüge erzählst, dann ist eben die Wahrheit, dass du gerade eine Lüge erzählst!

Hast du´s?!

Ich bin gernervt von Secondhand-Wahrheiten.

Wahrheit IST
...und zwar die ganze Zeit!

<3


© Text und Bild von Petra Illenseer

Sonntag, 3. Mai 2015

Alles unter Kontrolle oder was?

Kennst du das? - Du nimmst dir irgendwas ganz fest vor und dann kommt alles ganz anders? 
Du nimmst dir z.B. vor, mit dem Rauchen aufzuhören, endlich mal Spanisch zu lernen, keinen oder weniger Alkohol zu trinken, täglich zu joggen und deinen Körper nicht mehr mit Junk-Food vollzustopfen. Oder such dir was einfach irgendwas anderes aus der endlosen Gute-Vorsätze-Liste aus! Aber siehe da, du findest dich auf einmal bei McDoof wieder, wie du dir genüsslich einen Hamburger hinter die Kauleiste schiebst. Danach peinigt dich das schlechte Gewissen und die Eingeweide ächzen. 

Versager!
Du hast es vermasselt!
Du hast dich nicht unter Kontrolle! 

Aber stimmt das denn?

Nehmen wir mal an, du kriegst es tatsächlich hin, einen deiner guten Vorsätze in die Tat umzusetzen. Sicher erinnerst du dich an eine Situation, in der du das geschafft hast, oder? Du fühltest dich großartig, nicht wahr? Du hast eine Entscheidung getroffen, etwas Gutes für dich zu tun und hast es gemacht! 

Jetzt dachtest du vermutlich, du hättest die Dinge unter Kontrolle. 
Es fühlte sich so an, oder?

Wie ist das also? 

Wenn´s gut läuft, hast du alles unter Kontrolle und wenn du´s vermasselst nicht?

Nun, die meisten Menschen auf diesem Planeten, würden wohl zustimmen, dass wir einige Dinge unter Kontrolle haben, andere hingegen nicht.

Aber ist das so? 

"Es unter Kontrolle zu haben" verschafft dir ein angenehmes Gefühl. 
Unglücklicherweise ist dies jedoch sehr flüchtig und vor allem trügerisch. 

Wie ist es z.B. mit den Gedanken? Weißt du welcher Gedanke als nächstes bei dir auftaucht? 

Nun, ich würde einfach mal behaupten, du weißt es nicht, bis er von dir bemerkt wird und dann denkst du, DU hättest ihn "gemacht" oder eben gedacht. 
DENKST du. 
Und dass du das denkst, ist dann einfach wiederum ein weiterer Gedanke in der schier endlosen Gedankenkarawane. 

Gerade heute Morgen wachte ich auf und bemerkte, wie sich folgender Gedanke bildete:

"ALARM FÜR COBRA 11"

Ich mein, HALLO?! 

Was soll das???

Ich kenne die Serie kaum, sie interessiert mich auch nicht und ich hab in meinem Leben glaub ich keine einzige Folge davon wirklich bewusst gesehen. 

Das amüsierte mich. 

"Alarm für Cobra 11"

Wer oder was auch immer diesen Gedanken heut Morgen in mein Bewusstsein schickte, scheint auf jeden Fall ein Spaßvogel zu sein! :D 

Ich hab mich inzwischen gut damit arrangiert, nicht der Autor meiner Gedanken zu sein. 

Amüsiert betrachte ich, wie sich die Worte bilden und herausschreiben. Einfach so. 

Könntest du dich mit dem Gedanken anfreunden, nichts, aber auch gar nichts unter Kontrolle zu haben? 

Könntest du dich damit anfreunden, dass alles was du machst, denkst, magst, nicht magst, isst, trinkst, atmest, wahrnimmst... ein Ausdruck dieser einen universellen Kraft ist? Nenn es Gott, nenn es wie auch immer du möchtest.

<3 


(Kapuzinerkresse ist auch völlig außer Kontrolle!) 

© Text und Bild von Petra Illenseer

Samstag, 4. April 2015

Das Venedig Prinzip

Vor einiger Zeit habe ich meinen "La Serenissima"-Text ins Englische übersetzen lassen und ihn an die Venezianerin Tudy Sammartini geschickt, die in der wohl besten filmischen Venedig-Doku mitwirkte, die ich kenne, nämlich "Das Venedig Prinzip" von Andreas Pichler.

Tudy veröffentlichte meinen Text, den ich 2008 geschrieben habe, kürzlich ihrem Blog.  

Vielleicht habt ihr ja Lust ihn zu lesen. Wenn nicht, dann nicht! „smile“-Emoticon
(Für die Englische Version der Einleitung von Tudy, einfach nach unten scrollen!)
Lasst euch berühren! „smile“-Emoticon
Thank you Tudy! „smile“-Emoti


Tudy´s Blog: "STORIEVENEZIANE"

Film-Info zu "Das Venedig Prinzip": 


Amseln sind keine Vielflieger

Heute beobachtete ich ein ganze Weile zwei Amseln drüben auf dem Flachdach und fand, dass ihr Verhalten mindestens genau so lustig ist, wie ihr Gezwitscher.
Amseln gehören eindeutig zu meinen Lieblingsvogelarten. Dabei sind sie ja eigentlich so unscheinbar, dass einem fast entgehen könnte, wie drollig sie oft sind.
So wie ich das sehe, gehören Amseln nicht gerade zu den Vielfliegern unter den Vögeln. Eher zu den Fußgängern, denn man sieht sie häufig im Gras herumhopsen. Hin und her, vor und zurück und im Kreis rum. 

Sie suchen Insekten und Würmer... Die armen Würmer können einem manchmal schier leid tun, wenn sie von einer Amsel aus dem Boden herausgezerrt und dabei langgezogen werden. 

Na jedenfalls vorhin auf dem Flachdach ging das ungefähr so: 
Die eine Amsel tippelt nach rechts, 

die andere Amsel tippelt auch nach rechts, 
die eine Amsel tippelt wieder nach links, 
die andere auch, 
die eine tippelt wieder zurück nach rechts, 
die andere hinterher, 
dann wieder zurück...
Das ganze Schauspiel wiederholte sich noch etliche Male und wenn man glaubte, endlich ein Muster entdeckt zu haben, änderten sie auf ein mal ihr Verhalten. 
Sie liefen in entgegengesetzte Richtungen, 
mal aufeinander zu, dann wieder voneinander weg usw.
Gerade als ich mich an das neue Muster gewöhnt hatte, 
lief die eine Amsel plötzlich ohne Vorwarnung nach links Richtung Haus, die andere nach vorne zum Rand des Dachs und hüpfte in die Dachrinne.  
Sie blickte nach links und rechts, flog runter ins Gras von wo sie aber kurz darauf wieder auftauchte, um wieder in der Dachrinne zu landen und zur anderen Amsel zu tippeln.
Dann wieder vor zur Dachrinne, hineingehüpft, nach links und rechts geschaut, auf den Boden geflogen, wieder hoch gekommen, zur anderen Amsel getippelt... 
Nach zahlreichen Wiederholungen hat sie dann nicht mehr nach links und rechts geschaut, bevor sie abflog. Dachte sich wahrscheinlich: "Kommt ja eh nix, da kann ich genauso gut auch gleich losfliegen..." ;-) 
Manchmal sah es auch so aus, als würden sich die beiden Amseln abwechseln. Aber ich bin mir nicht sicher.
Ich weiß nicht, wie oft sich dieses Dachrinnengehüpfe, Bodengefliege und Herumgetipple wiederholte. Es verwirrte mich etwas.
Aber irgendwann waren sie dann schließlich fertig mit ihren Erledigungen oder vielleicht waren sie auch einfach zu erschöpft, um damit fortzufahren. 
Man weiß es nicht. ;-) 

Jeder halbwegs Vogelkundige könnte mir dieses Verhalten natürlich mühelos erklären.
Ich MÖCHTE es aber nicht, denn ich finde es weitaus amüsanter, NICHT zu wissen, warum die Amseln sich so benehmen. 

<3 

Donnerstag, 22. Januar 2015

Steh zu deinem "Sprung"

Ich habe eine so schöne Geschichte über einen indischen Wasserträger gehört, die ich hier gerne teilen würde. Eine Geschichte, die uns ermutigen soll, uns genauso anzunehmen wie wir sind. Auch wenn wir vielleicht den ein- oder anderen "Sprung" aufzuweisen haben. 

Wie sang Leonard Cohen so schön? - "Forget your perfect offering. 
There is a crack in everything. 
That´s how the light gets in."

Aber jetzt zur Geschichte: 



Ein Wasserträger in Indien besaß zwei große Töpfe, von denen jeder an einem Ende des Stabes hing, den er quer über den Schultern trug. Einer der Töpfe hatte einen Sprung und während der andere Topf makellos war und nach dem langen Weg vom Fluss immer eine komplette Ladung Wasser ablieferte, kam der rissige Topf nur halbvoll an. Dies ging so täglich zwei Jahre lang und der Träger lieferte immer nur eineinhalb Töpfe voll Wasser zum Haus seines Herrn.
Natürlich war der makellose Topf stolz auf seine Fähigkeiten und hielt sich für wie geschaffen zum Wasser tragen. Der arme rissige Topf jedoch schämte sich für seine Unzulänglichkeit und war unglücklich, weil er nur die Hälfte von dem leisten konnte, zu dem er eigentlich geschaffen worden war. Nach zwei Jahren des für ihn bitteren Versagens, sprach er eines Tages am Fluss zu dem Wasserträger: „Ich schäme mich und möchte mich bei dir entschuldigen.“
„Warum entschuldigen? Und wofür schämst du dich?“
„Die letzten zwei Jahre konnte ich nur die Hälfte des Wassers abliefern, weil durch den Sprung in meiner Seite das Wasser während des gesamten Rückweges zum Haus deines Herrn heraustropfte. Wegen meiner Unzulänglichkeit musst du arbeiten, ohne den vollen Lohn für deine Mühen zu bekomme.“ sagte der Topf.
Dem Wasserträger tat der alte rissige Topf leid. Voller Mitgefühl sagte er: „Wenn wir zum Haus des Herrn zurückkehren, möchte ich, dass du auf die wunderschönen Blumen entlang des Weges achtest.“ Tatsächlich, als sie den Berg hinaufgingen, sah der alte Topf wunderschöne Wildblumen am Wegrand. Das munterte den Topf auf.
Doch am Ende des Weges fühlte sich der Topf immer noch schlecht, denn er hatte wieder die Hälfte seiner Ladung verloren und er entschuldigte sich erneut für seinen Fehler. Der Träger sagte zum Topf: „Hast du bemerkt, dass die Blumen nur auf deiner Seite des Weges wuchsen, nicht aber auf der Seite des anderen Topfes? Das ist so, weil ich immer von deinem Sprung wusste und so säte ich Blumen auf deiner Seite des Weges und jeden Tag, wenn wir vom Fluss zurückkehrten, hast du sie gegossen. Zwei Jahre lang konnte ich diese wunderschönen Blumen pflücken um den Tisch meines Herrn zu dekorieren. Wärst du nicht so, wie du bist, hätten wir uns nicht an den schönen Blumen erfreuen können.  

:-)

© Bild von Petra Illenseer

Freitag, 2. Januar 2015

Freilaufende Gedanken zum neuen Jahr



Zum neuen Jahr haben sich natürlich auch wieder ein paar freilaufende Gedanken eingefunden, die sich nun sozusagen durch meine Finger hindurch ihren Weg in die Tastatur bahnen um eingetippt zu werden und gerade jetzt von dir gelesen werden.

Wie oft man doch versucht, dem Moment zu entkommen, weil er irgendwie "nicht gut genug" ist.
Dann versucht man, diesen so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, weil der nächste Moment vielleicht die Erfüllung bringt. Und wenn der nicht, dann der nächste oder eben der übernächste. Man verschiebt alles und verpasst immer den Augenblick. Im Grunde ist jeder Moment gleich "gut". Erst die ständige Bewertung des Verstandes macht die Unterschiede, stellt Vergleiche an und teilt die Erfahrungsmomente in Kategorien ein.

Wobei das Angenehme natürlich erwünscht und das Unangenehme unerwünscht ist. Wenn man nicht aufpasst, ist man ständig auf der Flucht vor dem "Bösen" und auf der Suche nach dem "Guten". Manch einer auch anders herum. Die Suche, wonach auch immer, dauert so lange, wie sie eben dauert. Wenn sie aufhört, weil aufeinmal erkannt wird, dass das wonach man eigentlich suchte nie verloren war, mag sich Erleichterung einstellen. Bis auch diese wieder verschwindet und etwas anderes an deren Stelle tritt. Auf Ruhe folgt Aufregung, auf Ärger Gelassenheitheit, auf Traurigkeit Fröhlichkeit, auf Krankheit Gesundheit, auf Sonne Regen, auf Ebbe Flut, auf den Tag die Nacht... bis in alle Ewigkeit Amen... ;-)
Oder vielleicht auch nicht ganz so lang. Wer weiß. Eins haben wohl alle Lebewesen gemeinsam: Sie streben nach Glück, wie auch immer das für den Einzelnen aussehen mag. 

Was auch immer Glück für dich bedeutet: Mögest du reichlich davon haben im kommenden Jahr. Folge deinem Weg, selbst wenn du manchmal stolperst und es weh tut. Vertraue darauf, dass dich die Antworten und Lösungen immer zur rechten Zeit finden werden. 

:-) <3

© Text und Bild von Petra Illenseer