Sonntag, 29. Juli 2018

Aufwind im Abgrund?

Nein, nein, ich will dich jetzt nicht schon wieder volljammern. Ich will mich auch nicht öffentlich beklagen, aber ich muss das hier schreiben, gerne auch mal öffentlich. Einfach damit es mal raus ist und weil ich es nicht dauernd wiederholen will und es leid bin, irgendeine Fassade aufrecht zu erhalten. Und ich kann gerade gar nicht so viel schreiben, wie ich gerne los werden würde.
Wenn ich ein Promi wäre, hätte ich vermutlich ganz schön viele Follower und alle wären "bestürzt" und würden mich ganz fürchterlich bedauern und so. Da ich aber keiner bin... Naja...

Egal. Darum geht es nicht. Ich wollt nur nochmal sagen, dass die Therapeuten mich in den letzten Jahren dazu brachten, mein Innerstes nach Außen zu stülpen, die Psyche wurde sozusagen auf links gedreht, nochmal durchgekaut und ausgespuckt... usw... usf...  Die Psychologen betrachten es quasi als ihren Ritterschlag, wenn du an den Punkt kommst, an dem du, in Tränen aufgelöst in den klaffenden Abgrund deiner verkorksten Kindheitserinnerungen springst. Okay. Ich hab das gemacht. Nicht nur einmal. Immer wieder, wie ein Adrenalinjunkie... Ab in den Abgrund... Und immer schön rein, in die alten Wunden, den Schorf nochmal runterreißen und nochmal bluten... und wieder und wieder...
Bis du kapitulierst. Und wenn das Leben noch ein klein wenig gnädig mit dir ist, lässt es dich erkennen, dass alte Wunden nicht heilen können, wenn du immer und immer wieder Salz rein streust.
Einmal hat ein Psychologe zu mir gesagt, dass es Dinge gibt, die zu schmerzhaft sind, um darüber zu sprechen. Und dann sollte man das auch nicht tun. Warum wird das nicht einfach respektiert? Eher wird dir  alles Mögliche vorgeworfen. Fehlende Bereitschaft am Heilungsprozess usw... Und so Fragen wie: WOLLEN Sie denn überhaupt gesund werden?
LEUTE!!!
Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich da kotzen könnte! 


In Kliniken triffst du auf Psychotherapeuten, die angesichts der Fülle der Patienten meist so überfordert sind, dass sie all die vielen tragischen Lebensgeschichten, die ihnen täglich auf Anfrage aufgetischt werden, durcheinander zu würfeln beginnen und eigentlich selbst reif für eine Therapie wären.
Und Gruppentherapiesitzungen: DAS LETZTE!!! 

Die Therapeuten sehen es als Erfolg an, wenn du heulst und jede neue Baustelle, die sich irgendwo auftut ist quasi ein Fortschritt!

NEIN!!!

Ist es NICHT!!!

Es ist ein weiterer Schritt ins Verderben! Ein weiterer Schritt in die Abhängigkeit zum Therapeuten. Oder zu irgendeinem Scheiß-Antidepressivum, das natürlich völlig harmlos ist und dir HELFEN soll, diese beschissene Lebenssituation ertragen zu können!

Nein, nein und nochmals NEIN!

Es ist kein Zeichen von psychischer Gesundheit, wenn man in einer zutiefst kranken Gesellschaft Antidepressiva schluckt, um diese "ertragen" zu können.

Sorry, falscher Ansatz! 


© Text und Bild: Petra Illenseer

Samstag, 28. Juli 2018

ThErApiEgeScHäDigT

Schieflage? Na und!
Inzwischen dürfte es sich ja herumgesprochen haben, dass ich Chronische Schmerzen und eine Depression habe. Ich verschone dich mit Einzelheiten. Meine Therapieliste umfasst mittlerweile ca. 40-50 verschiedene Therapieformen, die ich in den letzten Jahren alle ernsthaft ausprobiert habe, in der Hoffnung und im Glauben, dass ich wieder "normal" werde. 

Angefangen bei Physiotherapie, über alternative Therapien, wie Osteopathie, Rolfing etc... bis hin zu Langzeitpsychotherapie... Ich erspare dir Einzelheiten. Die Liste ist endlos lang. Und bitte keine weiteren Vorschläge!
Inzwischen betrachte ich mich als THERAPIEGESCHÄDIGT. :(
Wenn man ständig an sich herumtherapiert, kommt man irgendwann an den Punkt, an dem man sich WIRKLICH für gestört hält. Ständig ist da dieses Gefühl, irgendwie nicht in Ordnung zu sein, verbesserungswürdig zu sein, "es" nicht geschafft zu haben usw... An diesem Punkt angekommen, sollte man meiner Meinung nach schleunigst alle Therapeuten oder solche, die sich dafür halten, verscheuchen! 

Vor allem wirst du durch all das Forschen und all die Achtsamkeit nicht nur zu deinem eigenen "Wachhund", nein, du kriegst auf einmal auch alles Mögliche von den anderen mit! Als würde der eigene Albtraum nicht schon reichen! 


NO MORE THERAPY!!!

Nach allem, was ich da in den letzten Jahren diesbezüglich durchgemacht habe, ist es weiß Gott, kein Wunder, dass ich erschöpft bin und keine Kraft mehr habe.

Hey! Ich kann einfach gerade nicht "erwerbsfähig" sein. Nur weil ich nicht erwerbsfähig bin, heißt das noch lange nicht, dass ich von der Depression niedergedrückt, gesenkten Hauptes in Sack und Asche herumlaufen muss. Aber das passt offenbar nicht in das Glaubenssystem dieser Gesellschaft. Wenn du nicht arbeiten kannst, hast du gefälligst weder gut drauf zu sein, noch so zu tun als ob. 
Schluck deine Pillen und gut is! 

Ich habe keine Lust mehr, mich auf meine angeblichen eigenen Unzulänglichkeiten zu konzentrieren, ständig um mich selbst zu kreiseln. Und wenn ich mir anschaue, was diese Gesellschaft so alles für "normal" hält, frage ich mich sowieso, warum eigentlich ICH die Therapie mache. 

Wirklich, es reicht. 

Ich möchte einfach nur SEIN dürfen, wie ich nun mal bin, ohne mich vor jemandem dafür rechtfertigen oder verbiegen zu müssen.

Aber gewissen Behörden genügt es nicht, wenn ICH über mein Befinden berichte. Sie fragen lieber die "Experten", beziehen sich lieber auf irgendwelche Arztbriefe und glauben den Ärzten, die mich im Grunde kaum kennen. Entscheidung nach Aktenlage. Indirekt werde ich damit der Lüge bezichtigt! Warum werde ICH nicht nach meinem Befinden gefragt? Ich mein, der Experte, was mich betrifft, das bin doch wohl ICH!
Wenn mich jemand kennt, dann bin ICH das wohl! Warum fragen die also nicht die Person, die 24/7 mit mir zusammen lebt?!

Ernsthaft!


© Text und Bild: Petra Illenseer

Sonntag, 22. Juli 2018

Schlaflos

Letzte Nacht gegen 4 Uhr morgens war ich meinen Schlaf los.

SCHLAFLOS


Und das Sorgen-Karussell drehte sich wieder und ich fand den Aus-Schalter nicht. Warum weckt ES mich bitteschön morgens um 4 Uhr auf und schickt mir beunruhigende Gedanken? Diese Gedanken tauchen auf, wie ungebetene Gäste. Man würde sie gerne wegschicken, aber je mehr man sie weg haben will, umso frecher werden sie.
Der Körper dreht sich von rechts nach links, von Bauchlage zu Rückenlage und wieder zurück... und dann alles nochmal von vorne. Der vergebliche Versuch, durch eine bessere Schlafposition wieder ins Nichts versinken zu dürfen, scheitert. 

Der Nacken schmerzt. Der obere Rücken schmerzt. Hatte ich einen Unfall? Der Körper dehnt und streckt sich. Es knackt im rechten Fuß, im Kniegelenk, im Rücken...
4:45 Uhr: Bald beginnt es zu dämmern... Dann kann ich ja erst recht nicht mehr einschlafen. Das Fenster ist mit einer Decke verdunkelt. Vielleicht hilft es ja.
Kein Geräusch in der Wohnung.
Alles still.
STILLE.
Niemand wach, außer mir?
Als wär ich allein auf der Welt.
Ich konzentrier mich auf den Atem.
Merke, dass nicht ICH es bin, die atmet.
Ich werde geatmet.
Sollte ich wieder einschlafen, werde ich immer noch geatmet.
ES atmet mich, so wie es das jede Nacht tut, während ich schlafe. ES lässt auch das Herz schlagen, pumpt das Blut durch den Organismus, kümmert sich um alles...
Aber ES lässt mich nicht schlafen.
Warum?
Darum!
Weil es eben so ist.
Die Kühle des jungen Morgens dringt durch das gekippte Fenster. Ein leichter Windhauch bewegt sanft den Vorhang. 

Und wäre da nicht diese WACHHEIT, würde es niemand bemerken, dass der Vorhang sich bewegt.
Die Baldriantropfen... sie bewirken nichts. Ich bin hellwach, weil ES mich wach haben will. ES lässt mich diese Worte schreiben.
GÄHNEN.
Die Ereignisse des letzten Tages blitzen im Gewahrsein auf. Wie Gespenster spuken sie herum, treiben ihr Unwesen. Manche fordern mehr Aufmerksamkeit als andere. Manche verweilen länger, andere verschwinden schnell wieder. 


Ein japanische Legende besagt, dass man im Traum eines Anderen wach sei, wenn man nachts nicht schlafen kann.

Ein Schmerz im Rücken.
Ruhig fließender Atem.
STILLE.
Es regnet.

ICH LIEGE UND SCHLAFE... EBEN MANCHMAL AUCH NICHT.




© Text und Bild: Petra Illenseer



Samstag, 21. Juli 2018

*WTF*

Es gibt da so News, die ich einfach verdammt nochmal nicht mehr hören kann!!! Hier 2 Beispiele:

1. Flüchtlingspolitik

2. Heidi Klum, die wieder irgendwo mit Tom Kaulitz geknutscht hat...

*KOTZ*

"Dass Menschen auf der Flucht ertrinken, sei eine unfassbare Tatsache, die nicht akzeptiert werden könne..."

Dass Menschen, hier im wohlhabenden Deutschland inmitten von Reichtum und/oder Wohlstand am Existenzminimum herumkrebsen, weil sie zu wenig zum Leben und zuviel zum Sterben haben, kann man natürlich schon mal übersehen, bzw. akzeptieren... 

Klar! 
Immer schön woanders hin schauen, damit man die eigenen Missstände nicht ansehen muss

AUSRUFEZEICHEN

© Text und Bild: Petra Illenseer

Mittwoch, 18. Juli 2018

Wie lange noch?

Während unzählige Menschen nicht wissen, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen und am Existenzminimum leben, gibt es auch unzählige Menschen, die soviel Geld haben, dass sie es in ihrem ganzen Leben nicht ausgeben könnten, so sehr sie sich auch anstrengen würden! 
Es gibt Menschen, die haben nicht die geringste Ahnung, was z.B. eine Rolle Klopapier kostet, weil sie Angestellte haben, die das für sie übernehmen... das Einkaufen, das auf-den-Preis-schauen... 

Wie lange sollen wir uns das eigentlich noch ansehen???

Wie lange sollen wir noch still halten und uns demütigen lassen, nur weil wir nicht mit dem silbernen Löffel im Mund geboren wurden?! 


Ich habe nichts verbrochen. Ich habe niemandem was getan.
Ich habe gearbeitet, mich um mein Kind gekümmert, meine Steuern bezahlt... und jetzt, wo ich nicht mehr kann, wo ich krank wurde, werde ich von diesem ach so sozialen Sozialstaat reglementiert, als hätte ich eine Straftat begangen. 


Und alle schauen weg. Keinen kümmert´s. 

Ja, ja... Im Angesicht des Todes ist alles lächerlich... 

© Text und Bild: Petra Illenseer

Dienstag, 17. Juli 2018

Rätsel

Hier die aktuelle Einschätzung der Deutschen Rentenversicherung, in Bezug auf meine Erwerbsfähigkeit.

Ich würde sehr gerne mal wissen, was das für ein Job sein soll, den die DRV mir da zumuten möchte: 










Habt ihr eine Idee??? 


© Text und Bild: Petra Illenseer

Breaking News...

...ich darf das Medikament laut Nachricht von meiner Ärztin wieder absetzen, da es mir einfach gar nicht gut geht damit. 

(Wirkstoff: Milnacipranhydrochlorid)

ICH BIN SOOO FROOOH!  


















© Text und Bild: Petra Illenseer




Samstag, 14. Juli 2018

Im freien Fall...

Jetzt hab ich es also, das Hundetrainer-Zertifikat, auf das ich so hart hingearbeitet habe. 

Dass ich diese Ausbildung unter den gegebenen Umständen hingekriegt habe, grenzt für mich an ein Wunder. Bin froh, dass ich das nun hinter mir habe. Nicht, weil die Ausbildung so schrecklich war, im Gegenteil... die war super! Aber sie kostete mich sehr viel Kraft und ich zweifelte nicht nur ein Mal, ob ich den Weg überhaupt zu Ende gehen kann.


Ich dachte die Ausbildung, die Arbeit mit den Hunden, würde mich aus der Depression holen, aus dem Schmerz. Aber dem ist nicht so.

Und jetzt?
Das Zertifikat hängt im Moment im Flur. Da seh ich es jeden Tag und wundere mich, dass ich mich nicht viel mehr darüber freuen kann.
Es müsste sich doch BESSER anfühlen, es endlich zu haben.
Hm. Tut es aber nicht! Aber okay... Zertifikat hin oder her, die Erfahrung kann mir keiner nehmen. Diese Ausbildung war im Grunde hilfreicher als jede andere Therapie. 

Ich kann aus gesundheitlichen Gründen nach wie vor nicht arbeiten.
Mein Rentenantrag wurde abgelehnt. Musste Widerspruch einlegen und nun sogar Klage einreichen. 

Meine Anwaltskanzlei fordert 150,- € Selbstbeteiligung.
Ich bekomme aktuell weder Krankengeld, noch Arbeitslosengeld (Ansprüche sind ausgeschöpft, wie es so schön heißt).
Habe seit Ende Mai kein (KEIN!) Einkommen mehr.
Nur Ausgaben.
Die Krankenkasse fordert einen Beitrag von monatlich ca. 180,- € (auch wenn ich nachweislich kein Einkommen habe).
Das nennt sich Pflichtversicherung (ich nenne es Zwangsversicherung, aber egal).
Jetzt sitze ich mit rezidivierenden Schweißausbrüchen über den Hartz-IV-Antragsformularen. 
Kommende Woche möchte ich den Antrag endlich abgeben.
Die Geldbestände schwinden. Die Stimmung sinkt. Nichts hilft!
Die Ärzte sind lange schon ratlos, können nicht helfen. Nun wurde mir ein erneut ein Antidepressivum "aufgenötigt". Ich müsse was gegen die Depression tun. Da die Verzweiflung groß genug war, nehm ich es, seit ca. einem Monat. Seither fühl ich mich von Tag zu Tag antriebsloser und erst so richtig depressiv. Ich schlafe schlecht, die Schmerzen sind nach wie vor präsent. Äh?!? Ich mein, das Zeug bringt mir absolut keinen Vorteil, stattdessen aber jede Menge Nachteile. Super, jetzt hab ich neben der Depression auch noch lästige Begleiterscheinungen. Den Beipackzettel habe ich bewusst gar nicht erst gelesen. Ich will das Mittel ausschleichen, am besten absetzen. 

Irgendwann kommt man an den Punkt, an dem man sich auch noch die "wohlmeinende Ärzteschaft" vom Hals halten muss! Geht´s noch?

Keiner da draußen hat eine Ahnung, wie es mir wirklich geht.
Alle denken, dass ich schon klar komm, dass es mir doch eigentlich gar nich so schlecht geht.
Immerhin kann ich aufrecht gehen und ich seh' auch nich' aus, wie eine, die chronische Schmerzen und 'ne Depression hat... 

Die unbequeme Wahrheit will keiner hören. 
Die Wahrheit darüber, wie der Sozialstaat mit Menschen umgeht, die krank werden und nicht schnell genug wieder "auf die Beine kommen"...

Das sind so Themen, über die man irgendwie nicht spricht in Zeiten der ach-so-erfolgreichen "Glücksformel-Apostel", die auf alles eine Antwort haben. Man müsse nur die "richtigen" Gedanken denken und so. Man macht quasi einfach nur "irgendwas falsch" wenn man krank ist.

Es ist keine Schwäche, zuzugeben, dass man leidet, dass man keine Kontrolle darüber hat, wie es einem geht. 















© Text und Bilder: Petra Illenseer