Dienstag, 21. Februar 2017

BEWUSSTLOS?

Alle reden immer vom BEWUSSTSEIN aber keiner kann erklären, was es eigentlich ist. 

Ich auch nicht. 


Bedauerlicherweise hat die westliche Psychologie das Studium des Bewusstseins bislang fast völlig vernachlässigt, oder sich eher mit seiner pathologischen Seite beschäftigt. Die Wissenschaftler können es quasi nicht messen, nicht durch irgendwelche Geräte nachweisen, wie will man also das Bewusstsein erforschen? Es ist als Forschungsgegenstand kaum bis gar nicht fassbar. Was ist es also? Da muss man wohl selber nachschauen. 

Die buddhistische Psychologie geht davon aus, dass Bewusstsein die Grundvoraussetzung für das Leben ist und dass der Körper zwar mit dem Bewusstsein interagiert (bzw. das Bewusstsein mit dem Körper), dass der Körper jedoch nicht seine Quelle ist. 
Yo! 

Da kommt mir folgender Gedanke: Wenn jemand z.B. ohnmächtig wird, umkippt und ins Koma fällt, dann sagt man ja, er habe sein Bewusstsein verloren.
Aber IST DAS SO?
Kann Bewusstsein überhaupt verloren gehen?
Ganz offenbar LEBT die in Ohnmacht gefallene Person ja noch. Es ist einfach nur keine Wahrnehmung da. (Jede Nacht im Tiefschlaf dasselbe!) Aber was ist es, das die Körperfunktionen aufrecht erhält? Atmung, Herzschlag etc... Gut manchmal werden in solchen Fällen die Körperfunktionen von Maschinen aufrecht erhalten. Aber wenn das allmächtige BewusstSEIN beschließt, dir die Lichter für immer auszupusten, dann wird auch keine Maschine mehr was ausrichten.

Abgefahrenes Ding, das mit dem Bewusstsein. 

Wir wissen oder ahnen zumindest, dass es sowas wie Bewusstsein gibt, aber sobald du versuchst, den Finger drauf zu legen, entwischt es dir. 

Bock auf ein kleines Experiment?

- Nimm ein paar tiefe Atemzüge, konzentrier dich und dann versuch mal, 

das Bewusstsein ANZUHALTEN! 
Na los, mach! 
Versuch mal, alle auftauchenden Geräusche, oder die Buchstaben, die du hier gerade siehst und abliest, NICHT wahrzunehmen!
(Augen zu machen gilt nicht, du Witzbold!)
Versuche, die Empfindungen, die Gedanken und alles was in deiner Wahrnehmung auftaucht, NICHT wahrzunehmen.
Die Farbe BLAU nicht als BLAU wahrzunehmen.

Na?

Klappt es?

Ich schätze: NEIN!

Ich sag ja: ABGEFAHREN! 

Schon mal überlegt, was einen Stein dazu bringt, ein Stein zu sein?
Oder eine Rose, eine Rose?

Hätte das Bewusstsein dir eine andere Molekularstruktur verpasst, wärst du jetzt vielleicht ein Hund oder ein Baum und könntest das hier gar nicht lesen. (Was nicht unbedingt ein Nachteil sein muss. ;-))

Hätte es mir eine andere Molekularstruktur verpasst, würde ich mich vielleicht weniger kaputt fühlen.
Aber ich habe Hoffnung. :-) 




© Text und Bild von Petra Illenseer

Samstag, 11. Februar 2017

GIGO

Heute möchte ich mal kurz was über das "GIGO-Prinzip" schreiben. 
GIGOGARBAGE IN -> GARBAGE OUT 
(Müll rein -> Müll raus)

Dieses Akronym stammt aus der Informatik und besagt so in etwa, dass ein Rechner mit hoher Wahrscheinlichkeit eine ungültige oder nicht aussagekräftige Ausgabe produziert, wenn die Eingabe ungültig oder nicht aussagekräftig ist. 

Übertragen auf unseren Biocomputer (Gehirn) heißt das:
Wenn du deinen Geist mit Müll fütterst, kommt auch nur Müll aus ihm raus.  


GARBAGE IN - GARBAGE OUT

Klar?


Dazu passt irgendwie auch das 4. Prinzip der buddhistischen Psychologie, das besagt:

ERKENNE DIE GEISTIGEN ZUSTÄNDE,
WELCHE DAS BEWUSSTEIN FÜLLEN.
WANDLE UNHEILSAME IN HEILSAME UM. 


(Wenn's geht...) 



















© Text und Bild von Petra Illenseer

Donnerstag, 9. Februar 2017

Umkehr

In meinem letzten Blogeintrag tauchten 2 Fragen auf:

1. Was will das Leben von mir?
2. Was will der Schmerz von mir?

Ein mitfühlendes Wesen inspirierte mich dazu, die Fragen umzukehren. Und was dabei heraus kam, möchte ich hier gerne mit dir teilen. Die Umkehr lautet also: 

1. Was will ICH vom Leben?
2. Was will ICH vom Schmerz?

Da die Antworten nicht sofort kommen wollten, hob ich sie mir sozusagen gedanklich auf und machte sie zum Thema meiner heutigen Meditation.

Ich ließ also zuerst Frage 1 in meinen Geist einsinken und ich merkte, wie der Verstand nach irgendwelchen oberflächlichen Antworten suchte. Was will ich vom Leben? Geld? Reichtum? Materielle Sicherheit? Einen erfüllenden Job? Ruhm? Ehre? Ansehen? Ewige Jugend und Schönheit???
Das fühlte sich alle nicht stimmig an. Also ließ ich die Frage tiefer sinken. Die Antwort, die dann kam, war folgende:

Ich will Liebe und Mitgefühl erfahren.
Ich will frei sein von äußeren und inneren Gefahren.
Ich will mich in Körper und Geist wohlfühlen.
Ich will zufrieden und glücklich sein. 

Ich will Heilung erfahren.
Ich will in Frieden leben.

Das sind genau die Werte, die mir im Moment wichtig sind und die ich täglich in meine Meditation einfließen lasse. Und ich möchte diese Werte auch in meinem Alltag praktizieren. Wenn ich all das vom Leben bekomme, fehlt nichts mehr. :)

Die Antwort auf Frage 2 bahnte sich eher zögerlich den Weg ins Bewusstsein.
Was will ich vom Schmerz?
Ja, was soll ich denn von ihm wollen?
Hm...

Dabei ist es im Grunde so einfach. Der Verstand hat die Tendenz, alles komplizierter zu machen, als es ist.
Antwort also: 


Ich will, dass er locker lässt.
Ich will, dass er mich nicht mehr so quält.

BÄÄÄM!

Und auch diese beiden Antworten lassen sich wieder wunderbar umkehren:

Ich will, dass ICH locker lasse.
Ich will, dass ICH mich nicht mehr so quäle.

Denn locker lassen fällt mir oft schwer, besonders in so einer schwierigen Lebensphase. Da ist eher Anspannung an der Tagesordnung. Leider.
Und sich selbst quälen, das mag masochistisch erscheinen, aber leider ist es genau das, was nicht nur ich, sondern sehr viele Menschen machen. Sie quälen sich selbst, bewusst oder unbewusst. Sie schaffen es aus irgendwelchen Gründen nicht, das nötige Mitgefühl für sich selbst aufzubringen. Auch durch schädliche Gedanken kann man sich selbst quälen. Achte auf deine Gedanken! Achte auf DICH! Sei gut zu dir und übe dich in Mitgefühl, zuallererst für dich selbst! <3 Manchmal muss das Leben offenbar erst scheinbar fast alles zerstören, damit Platz für Neues geschaffen werden kann. 



© Text und Bild von Petra Illenseer

Dienstag, 7. Februar 2017

Bodenlos

Bei N.D. Walsch habe ich gelesen, dass man darüber sprechen soll, wenn man schwierige Zeiten durchlebt. Man solle sich mitteilen, sich bewegen um nicht allein an diesem oft so düsteren Ort verharren zu müssen.
Ich tu mir immer noch schwer damit, weil ich Angst habe, den Leuten damit auf die Nerven zu gehen, sie mit meiner Situation zu überfordern.
Ich will meine Mitmenschen nicht als „Klagemauer“ missbrauchen. Aber ich kann auch nicht immer so tun, als würde ich heldenhaft alle Stürme des Lebens siegreich lächelnd bewältigen. 
Niemand da draußen ahnt auch nur, wieviele Tränen ich weine. Tränen der Heilung, wie ich hoffe.

...kauere ich manchmal
Gott
in der Ecke wie ein Tier,
das den Donner nicht versteht,
das den Blitz nicht versteht...“ (bei Em Claire geklaut.)

Jetzt schreib ich es eben wieder mal aus mir raus und du kannst selbst entscheiden, ob du es lesen möchtest oder nicht. Ich will kein Mitleid heischen. Ich will mich nur mitteilen. Möge es anderen Menschen, die gerade schwere Zeiten durchmachen, dabei helfen, sich nicht so alleine zu fühlen. 

In letzter Zeit haben die Schmerzen wieder zugenommen. Alles fällt mir schwer. Auch ganz banale Dinge, wie kochen, abspülen, Wäsche aufhängen, einkaufen gehen...
Es geht mir nicht darum, mich über mein Schicksal zu beklagen und ja, ich weiß, dass es schlimmere Schicksalsschläge gibt.
Ich habe nicht ALLES verloren. Nur meine Arbeit, meine Gesundheit, die Unbeschwertheit... und die Hoffnung schwindet auch allmählich dahin.
Aber bin ich dankbar, für meine warme Wohnung, Kleidung, Nahrung und dass ich mein Lachen noch nicht gänzlich verloren habe.
Man wird bescheiden.
Der Schmerz, der mich dazu zwingt, mein bisheriges Leben komplett in Frage zu stellen, soll angeblich auch was Gutes haben, ein Geschenk soll er sein. In manchen Momenten kann ich das nur leider ganz und gar nicht so sehen. Ich hadere, bin wütend, verzweifelt, hoffnungslos, genervt... von diesem Quälgeist, der mich so triezt. Tag für Tag für Tag... 

Nach außen hin versuche ich weiterhin so zu tun, als wäre alles so halbwegs okay.
Ich geh auf´s Amt, fülle Formulare über Formulare aus. Beantworte zig Fragen zu meiner Gesundheit. Nehme Arzt- und Therapietermine wahr, stelle brav meinen REHA-Antrag, erledige, was zu erledigen ist und harre der Dinge, die da kommen mögen.

Ich habe wieder angefangen zu meditieren, um meinen aufgewühlten Geist zu beruhigen, befasse mich mit den Prinzipien der buddhistischen Psychologie und versuche mich in Mitgefühl und liebender Güte zu üben, komme schädlichen Gedanken auf die Schliche und versuche sie aufzulösen.
Ich mache brav die wunderbaren 18-Harmonie-Übungen aus dem Qi Gong.
Dehne und strecke meine Muskeln.
Zwinge mich, spazieren zu gehen, auch wenn ich mich eigentlich nicht recht aufraffen kann. Aber die Natur tut immer gut. Also geh ich. Einfach gehen. Ziellos. 
Und oft mache ich auch einfach mal NIX. 

Aber da ist auch Angst. Was will dieses Leben von mir? Was will der Schmerz von mir? Was will er mir sagen? 
Dieser Veränderungsprozess fühlt sich bedrohlich an.
Das Leben hat angeblich was Besseres für mich auf Lager. Aber ich frage mich ersthaft, wann ich da endlich was davon bemerke. Naja, die Verwandlung von einer Raupe in einen Schmetterling mag sich für die Raupe auch nicht unbedingt immer gut anfühlen. Keine Ahnung. Es heißt, alles was du brauchst, hast du bereits in dir. Es ist nicht in den Dingen „da draußen“ zu finden.

Weißt du, wie es sich oft anfühlt?
- Wie ein Sprung ins Bodenlose. Wie Bungeejumping ohne Seil.
Aber wenn man ins Bodenlose springt, braucht man ja eigentlich keine Angst zu haben, denn ohne Boden kein Aufprall.
Vielleicht trägt mich das Leben ja doch? 
Hat es das nicht immer getan?

Guten Flug!

PS: Letzte Nacht hab ich vom Dalai Lama geträumt. Das bedeutet ja vielleicht was Gutes, wenn man von so einem grundguten Wesen träumt. :) 


Ach ja, auch sehr inspirierend - der Blogeintrag von Melanie Pignitter auf ihrer "Honigperlen"-Seite:

http://www.honigperlen.at/2016/10/schmerz-lass-nach-mein-weg-zurueck-ins-leben/


© Text und Bild von Petra Illenseer