Mittwoch, 1. Mai 2019

Weiter???

Sehr geehrte Frau (Name der Anwältin), 

vielen Dank für Ihre Antwort. 
Jetzt hab ich mir mit meiner Antwort extra Zeit gelassen, damit sich meine Aufgebrachtheit etwas legen kann. 

Sie berufen sich auf das "Prinzip des Rechtsstaates"...
Nun, das Prinzip lässt sich kinderleicht in einem Satz zusammenfassen, der da lautet: 

Der Rechtsstaat hat immer recht, auch wenn er NICHT recht hat.

So hat mich das "Prinzip Rechtsstaat" in diesem Fall also tatsächlich klein gekriegt (genau das wollten die ja) und leider fühle ich mich von Ihnen auch nicht wirklich unterstützt. 

Auch wenn Sie es tunlichst vermeiden, es offen auszusprechen, so sind Sie doch in Wirklichkeit auch eher davon überzeugt, dass das Gericht in diesem Fall seine Entscheidung längst getroffen hat, die vermutlich zu meine Ungunsten ausfallen wird.

Die Klägerin (in diesem Fall ich) wird zu dieser Angelegenheit überhaupt nicht erst befragt.  
All die Mühe, all die Anstrengungen... für nichts und wieder nichts.
Man kommt sich vor wie durchgekaut und ausgespuckt. 

Somit sehe ich mich leider gezwungen, den Termin, den ich am 20. Mai beim Gutachter (Institut Dr. F.) hätte, wieder abzusagen und zu kapitulieren. Den Termin hätte ich ohnehin gar nicht ausmachen dürfen, ohne zuvor die Genehmigung des Gerichts dafür eingeholt zu haben. 

Aber die Fristverlängerung wurde ohnehin nur bis zum 6.5.19 gewährt. Somit hat sich das eh erledigt. 

Zudem werde ich wohl auch meine Rechtsschutzversicherung kündigen müssen, denn als Hartz-IV-Empfänger kann man sich diesen Luxus nicht leisten. 

Abschließend möchte ich noch schriftlich festhalten, dass es in diesem "Rechtsstaat" offenbar völlig in Ordnung ist, dass ein Reha-Patient von seinen Reha-Ärzten vollkommen unangemessen von Jetzt auf Gleich vor die Tür gesetzt wird. 

Und es scheint darüberhinaus völlig in Ordnung zu sein, dass Rentenanträge daraufhin rundheraus abgelehnt werden, völlig unabhängig davon, wie schlecht es dem Antragsteller geht.
Antragsteller werden einfach so lange mürbe gemacht, bis sie kapitulieren. Das ist nicht sonderlich schwer, wenn der Antragsteller eh schon angezählt ist. 

Und am besten sollte man nicht gerade dann krank sein, wenn der entsprechende Facharzt gerade keinen Termin frei hat! Termine bekommt man am besten dann, wenn man sie eigentlich nicht braucht! Klingt komisch... Is aber so! 
Und bedauerlicherweise wurde mir während dieses ganzen Verfahrens auch keine Wunderheilung zuteil. 

Wenn dem Rechtsstaat eine angeschlagene, nicht vermittelbare Hartz-IV-Empfängerin lieber ist, als eine EM-Rentenempfängerin, dann sei´s drum... 

Diese Informationen gehen nach wie vor an all Diejenigen, für die es von Belang ist. 

Mit freundlichen Grüßen

xxx


© Text: Petra Illenseer

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