Montag, 6. August 2018

Perfekt?

Heute Morgen im Bett "referierte" es in mir zum Thema "PERFEKT". Mal sehen, ob ich das noch zusammenbringe...

Wie definiert man diesen Begriff?


Angenehme Temperatur?
Wohlfbefinden?
Zufriedenheit?
Ausgeglichenheit? 

Gutes Aussehen?
Körperliche Fitness?
Stille?
Nichts und niemand, das einen stört?
...
Wenn also das, was in unserer Wahrnehmung auftaucht, uns als angenehm erscheint, dann bezeichnen wir es als "perfekt". Sobald auch nur der geringste Störfaktor auftaucht, ist es schon weniger perfekt. Z.B. die lästige Mücke, die plötzlich auftaucht und uns in unserem perfekten Zustand stört... Wie kann sie es wagen?! ;-) 

Oder du genießt die abendliche Stille, die angenehme Kühle, welche die Hitze des Tages ablöst, du atmest die frische würzige Bergluft, genießt den Sternenhimmel ... aaah perfekt... doch plötzlich tauchen Geräusche auf, lautes Gelächter, Geplapper... die Nachbarn machen eine Grillparty und jetzt stinkt es auch noch nach Rauch... Und das, wo es doch gerade so perfekt war!

Also entweder ist ALLES perfekt, oder NICHTS. 


Während viele Menschen in der Stille eines Waldes ihre Perfektion finden, finden andere sie, während sie auf einem krachigen Heavy-Metal-Konzert dem Hörsturz entgegensteuern.
Wer hat nun recht?
Muss überhaupt jemand recht haben?
Ist es nicht genauso perfekt, nichts zu wissen, nichts zu definieren, einfach mal keine Meinung zu allem haben zu müssen? 


Ich wage mal zu behaupten, dass JEDER Zustand, PERFEKT ist, so wie er eben ist. Wenn uns etwas stört, dann nur, weil es nicht in unsere Vorstellung vom perfekten Zustand passt. Weil etwas oder jemand unserer Meinung nach ANDERS sein sollte, als es oder er eben ist. Wie anmaßend eigentlich. Als könnten wir dem Universum unseren Willen aufzwingen, ihm vorschreiben, wie es zu sein hat...
...dieses über alle Maßen intelligente SEIN, welches ganze Sonnensysteme entstehen und vergehen lässt, welches kleine Vögelchen im Frühjahr zur Welt bringt...
DEM wollen wir vorschreiben, wie ES zu sein hat. 


Da könnte ich mich fragen: Was, bitteschön, soll denn an einer Krankheit perfekt sein? Was? Doch ja, es ist perfekt, weil es so ist, wie es eben ist. Aber da schleicht sich sofort der bewertende Verstand ein, dieser "Richter Gnadenlos", mit seinem ewigen Einspruch. Der alle Zustände, alle Situationen sofort bewertet, der immer alles besser weiß. Der dem SEIN vorschreiben möchte, wie es zu sein hat.

Gerade jetzt, dieser Schmerz in meinem Nacken, in meiner Schulter... er wird wahrgenommen... Er muss weder akzeptiert werden, noch benötigt er meine Erlaubnis. Er ist einfach da. Er ist ja auch ohne meine Erlaubnis gekommen. Ebenso wird er auch ohne meine Erlaubnis wieder gehen. Oder eben nicht.

Wenn du mir hier beipflichten kannst: PERFEKT!
Wenn du dies alles hier für den größten Blödsinn hältst, den du je gelesen hast: PERFEKT! 


Jeder Moment ist der perfekte Moment. 

Kannst du das nehmen?
Ja? - PERFEKT!
Nein? - Auch PERFEKT!


© Text und Bild: Petra Illenseer

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